Nachbehandlung von Betonoberflächen
Schutz gegen Austrocknung und Erwärmung von Betonoberflächen
Damit Beton ein dichtes Gefüge erhält, seine planmäßige Festigkeit erreicht und an der Oberfläche keine Risse bekommt, muss er nachbehandelt und geschützt werden.
Zement hydratisiert nur, solange genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei Oberflächen, die der Luft ausgesetzt sind, stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der Feuchtigkeit der Luft und der feinen, nicht sichtbaren Kapillarporen der oberflächennahen Betonschichten ein. Trocknen bei niedriger Feuchtigkeit die Kapillaren aus, kommt damit die Hydratation von der Randzone nach innen zum Stillstand.
Die Folge ist, dass in der so wichtigen Randzone
- die Festigkeit nicht mehr zunimmt
- das Gefüge porös bleibt und der Beton rascher carbonatisiert
- der Frostwiderstand, dort wo er am Wichtigsten ist, niedrig bleibt
- Chloride tiefer eindringen können
- der Verschleißwiderstand kleiner bleibt und
- bei bestimmten Zementarten die Betonoberfläche absandet.
Ein wirkungsvoller Schutz durch Nachbehandlung direkt nach dem Einbau hat großen Einfluss auf die Langlebigkeit von Betonbauteilen, Betonbauwerken und Betonböden und trägt nicht zuletzt zur verbesserten Reinigungsfähigkeit und Optik bei. Richtig durchgeführte Nachbehandlung gegen vorzeitiges Austrocknen stellt eine ausreichende Erhärtung, Dichtigkeit und Widerstandsfestigkeit des oberflächennahen Betons sicher.
Betonnachbehandlungsmittel sind Stoffe, die in flüssiger oder pastöser Form auf die Oberfläche des Betons aufgebracht werden. Sie bilden - je nach Anwendungsfall und eingesetztem Produkt - einen Film oder eine dünne Schicht, welche die Wasserabgabe aus dem Beton weitgehend verhindern.
Schutz gegen vorzeitiges Austrocknen
Nachbehandlung schützt jungen oder grünen Beton vor
vorzeitigem Austrocknen und Wasserverlust
verringerten Festigkeiten an der Oberfläche
erhöhter Wasserdurchlässigkeit
verminderter Witterungsbeständigkeit
geringem Widerstand gegen chemischen Angriff
Entstehung von Schwindrissen
Schutz vor Erwärmung
Früher Zwang, der oft zu optisch störenden oder gar wasserführenden Rissen führt, ist in den meisten Fällen auf Temperaturspannungen zurückzuführen. Sie können durch Nachbehandlung erheblich vermindert werden.
Verbesserung der Reinigungsfähigkeit und Optik
Betonoberflächen neigen von Natur aus zum Stauben, Absanden oder zu Ausblühungen. Im täglichen Gebrauch werden die Oberflächen durch die unterschiedlichsten Verschmutzungen wie Motoröl, Laub, Fette usw. belastet, so dass sie schnell unansehnlich werden.
Nachbehandlung erzielt
- Bessere Reinigungsfähigkeit
- Poren- und kapillarabdichtende Wirkung
- Langanhaltende, schöne Optik
Anwendungsfälle und Lösungen:
Allgemeiner Betonbau, Aufbringen im mattfeuchten Zustand (Typ BM) und Verkehrsflächen aus Beton zur kurzfristigen Verkehrsfreigabe, Aufbringen in mattfeuchtem Zustand (Typ VM-K)
Schutz vor Austrocknen von frisch hergestelltem Beton
Bildet Schutzfilm, der eine Verdunstung des Wassers während der entscheidenden Erhärtungszeit hemmt.
Verkehrsflächen aus Beton, Aufbringen direkt nach Herstellung oder in mattfeuchtem Zustand (Typ VM und VH)
Hohe Sperrwirkung gewährleistet optimalen Hydratationsverlauf auch in der obersten Betonschicht. Dies führt zu einer guten Festigkeitsentwicklung und minimiert die Bildung von Rissen.
Mattfeuchter oder frisch entschalter Beton
Bildet nach dem Auftragen einen Schutzfilm, welcher die Verdunstung des Wassers während der entscheidenden Erhärtungszeit hemmt. Der sich ausbildende Film bleibt dampfdiffusionsfähig und nachbeschichtbar.
Verkehrsflächen aus Beton mit erhöhtem Hellbezugswert und kurzfristiger Verkehrsfreigabe, Aufbringen in mattfeuchtem Zustand (Typ VM-W/K)
Reduziert durch die Ausbildung eines weiß eingefärbten Paraffinfilms zusätzliche Erwärmung des Betons an der Oberfläche infolge starker Sonneneinstrahlung und eignet sich daher besonders für den Einsatz bei sommerlichen Witterungsbedingungen.
Junge Betone und Betone mit erhöhter Restfeuchte
Bildet einen Verdunstungsschutz auf frisch erstellten Betonen und wirkt in nachfolgend aufgetragenen Beschichtungssystemen gleichzeitig als Grundierung für diese Flächen.
MasterTop P 627
Aushärtung und Versiegelung von Betonböden ohne weitere Beschichtung
Unterstützt die Zementhydratation und Optimierung sowie die Festigkeitsentwicklung und Verschleißbeständigkeit. Durch die Oberflächenversiegelung wird die Staubentwicklung reduziert und die Reinigungsfähigkeit des Bodens deutlich verbessert.
Aushärtung und wirtschaftliche Pflege von stark durch Verschmutzungen beanspruchte Böden
Versiegelt und schützt den Boden mit leicht und wirtschaftlich zu reinigender verschleiß-, wasser- und fleckenresistente Hartwachsschicht
Temporärer Verdunstungsschutz für frische Mörtel- und Betonoberflächen
Schützt die frische Betonoberfläche vor schnellem Austrocknen bei extremen Bedingungen. Durch Ausbildung eines Sperrfilms wird die Verdunstung der Oberflächenfeuchtigkeit bei Wind und direkter Sonneneinstrahlung reduziert. Festigkeit, Abrasionswiderstand und Dauerhaftigkeit der Betonoberfläche können deutlich verbessert werden.